Madina kam aus Russland zu Prof. Michael Rauschmann in die Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt am Main. Die 17-Jährige litt am so genannten Recklinghausen-Syndrom. Die
Erbkrankheit betrifft unterschiedliche Organsysteme, vor allem aber die Haut und das Nervensystem. Die genetisch bedingte Erkrankung ist nach ihrem Entdecker Friedrich Daniel von
Recklinghausen benannt.
Morbus Recklinghausen führt zur Bildung gutartiger Tumoren vor allem an der Haut und am Nervensystem. Ein besonders hervorstechendes Symptom sind außerdem Hautknoten. Auch auffällige
Pigmentflecke können auf die Erkrankung hindeuten.
Bei Madina war die Erkrankung so weit fortgeschritten, dass sie praktisch nicht mehr laufen konnte. Deshalb war eine rasche Operation durch Spezialisten dringend notwendig.
Die erforderliche Operation für Madina wäre aber so in Russland nicht möglich gewesen. Deshalb sprang Prof. Michael Rauschmann, Chefarzt der Abteilung Wirbelsäulenorthopädie des Friedrichsheims,
mit seinem Team ein. Auf ein Honorar verzichteten die behandelnden Ärzte. Dafür wurden sie später von der Marburg-Stiftung, einer protestantischen Stiftung, die sich schwerpunktmäßig um
behinderte Kinder kümmert, geehrt.
Der Eingriff selbst war komplex und durchaus mit hohen Risiken behaftet. Denn zum einen fehlten viele Informationen zur Krankheits- und Vorgeschichte der jungen russischen Patientin. Zum anderen
ist die Operation selbst heikel. Sie verlief aber schließlich reibungslos und erfolgreich: Schon nach kurzer Zeit konnte Madina wieder laufen und glücklich in ihre Heimat zurückkehren.